Automatik-Prüfung aufgewertet
Die Fahrschule dürfte bald einfacher werden

Viele Fahrschüler würden sich gern auf Automatik-Fahrzeugen ausbilden lassen, werden aber vom Gesetzgeber ausgebremst. Der stellt nun eine klar vereinfachte Regelung in Aussicht.

Automatikgetriebe
Foto: Jean-Philippe Delberghe

Den Verkehr im Blick behalten, auf die Verkehrsregeln achten, dazu den Schleifpunkt der Kupplung suchen und finden: Die Fahrausbildung kann Fahrschüler – gerade anfangs – schnell überfordern. In einem Automatik-Fahrzeug das Fahren zu lernen, könnte Einiges vereinfachen. Dass dies für viele Fahrschüler trotzdem nicht infrage kommt, hat einen einfachen Grund: Wer bisher in der Fahrausbildung nicht selbst zum Schalthebel greift, sondern das Auto die Gänge wechseln lässt (und zwar auch während der Prüfung), darf keinen Wagen mit manuellem Getriebe fahren, sobald er den Führerschein besitzt. Dafür ist eine zusätzliche Prüfung notwendig, was dazu führt, dass viele Fahrschüler den umständlichen Weg bevorzugen und direkt auf einem manuell geschalteten Auto das Fahren lernen.

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Weg könnte noch 2019 freigemacht werden

Doch dieses Prozedere steht derzeit auf dem Prüfstand. Renate Bartelt-Lehrfeld, Referatsleiterin im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), stellte kürzlich beim Fahrschulforum der MOVING Road Safety Association eine entscheidende Neuerung in Aussicht. Fahrschüler sollen künftig im Anschluss an die Automatikprüfung die Möglichkeit haben, sich zusätzlich mit einem Fahrzeug mit Schaltgetriebe testen zu lassen. Dies könnte eine staatliche Stelle, etwa eine Fahrschule, übernehmen, und der Fahrschüler bekäme direkt einen Führerschein, der ihm trotz Ausbildung auf einem Automatik-Fahrzeug das Führen eines Autos mit Schaltgetriebe erlaubt. Nur Fahranfänger, die die Schalter-Prüfung später ablegen wollen, hätten dann den Eintrag in ihrem Führerschein, der ihnen das für diesen Zeitraum untersagt.

Der Vorteil dieser Regelung: Die Fahrausbildung könnte künftig vermehrt auf Automatik-Fahrzeugen stattfinden. Das mache sie nicht nur generell einfacher, sondern würde Fahrschüler auch besser auf das Zeitalter der Elektromobilität vorbereiten, heißt es vonseiten der Fahrlehrer. Auch die Fahrschulen sollen von den neuen Vorgaben profitieren, indem sie ihre Fuhrparks optimieren und so die Nachfrage nach reiner Automatik-Ausbildung befriedigen können. Renate Bartelt-Lehrfeld vom BMVI geht davon aus, dass die EU-Kommission noch in diesem Jahr den Weg für diese Regelung freimacht.

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Die Fahrausbildung soll verstärkt auf Automatik-Fahrzeugen stattfinden. Das finde ich ...
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... sehr gut. Ist doch super, wenn die Ausbildung vereinfacht wird.... schlecht. Die Jugend lernt heutzutage eh kaum noch richtig Auto zu fahren.