Neuzulassungen November 2022
Dynamischer Jahresendspurt

Im November wurden 260.512 Pkw neu zugelassen. Das entspricht einem satten Zuwachs von 31,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

BMW i4 M50, Polestar 2 Performance Upgrade, Tesla 3 Performance
Foto: Achim Hartmann

Das Jahresende naht und der deutsche Neuwagenmarkt startet äußerst dynamisch in den Endspurt. Im November sorgen 260.512 Pkw-Neuzulassungen für ein Plus von 31,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der Elf-Monats-Bilanz notiert das Kraftfahrt-Bundesamt 2.337.039 Pkw-Neuzulassungen. Damit liegt 2022 nur noch um 2,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Insgesamt wurden im November 307.952 Kraftfahrzeuge erstmals mit einem Kennzeichen versehen, das entspricht einem Zuwachs von 29,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gesamtneuzulassungen 2022 liegen nach elf Monaten und 2.881.398 Einheiten noch mit 2,8 Prozent unter 2021.

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Elektrifizierte Portfolios wachsen, günstige auch

Betrachtet nach Marken, können allerdings nur wenige Marken von anziehenden Neuwagengeschäft profitieren. Ganz vorne stehen weiter reine Elektroautoanbieter wie Polestar, die nach elf Monaten gegenüber 2021 um 183,1 Prozent zulegen können, oder Tesla mit einem Plus von 58,7 Prozent. Dazwischen schiebt sich noch DS mit seinem stark elektrifizierten Portfolio und einem Zuwachs um 62,5 Prozent. Weiter stark gefragt sind aber auch bezahlbare Autos, was die Dacia-Zahlen um 50,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr wachsen lässt. Zu den weiteren Gewinnern zählen Audi (+ 14,7 %), Alfa Romeo (+ 12,8 %), Kia (+ 10,9 %), Toyota (+ 9,4 %), Porsche (+ 9,7 %), Jeep (+ 5,6 %), Mercedes (+ 5,3 %) und Land Rover (+ 2,9 %).

Tief in den roten Zahlen stecken dagegen Smart (- 50,3 %), Suzuki (- 40,7 %), Renault (- 30,6 %) und Jaguar (- 26,8 %). Der Stellantis-Konzern kämpft mit den Rot-Sündern Peugeot (- 18,5 %), Opel (- 13,5 %), Citroen (15,5 %) und Fiat (- 12,3 %). VW dominiert zwar weiter nach Stückzahlen den Markt, bleibt aber um 4,6 Prozent unter dem Vorjahr.

SUV und elektrisch geht

Dominant bleiben auch weiter SUV-Modelle. Die kommen auf einen Neuzulassungsanteil von 29,1 Prozent (+ 31,2 %) und stellen damit erneut das größte Segment. Auf Rang zwei folgt die Kompaktklasse, deren Anteil nach einem Plus von 35,9 Prozent genau 16,1 Prozent betrug. Die Mittelklasse kommt auf einen Neuzulassungsanteil von 11,9 Prozent (+ 63,6 %), der Anteil der Geländewagen betrug 11,6 Prozent (+ 52,9 %). Den deutlichsten Zuwachs fuhren die Großraum-Vans mit einem Plus von 188,4 Prozent ein. Ihr Anteil an den Neuzulassungen im November betrug danach 2,4 Prozent. Ebenfalls im Plus lagen die Obere Mittelklasse (+ 61,2 % / 3,3 %), die Sportwagen (+ 38,3 % / 0,8 %), die Utilities (+37,3 % / 3,9 %), die Oberklasse (+18,6 % / 1,0 %) sowie die Minis (+13,0 % / 6,2 %). Weniger gefragt waren hingegen die Wohnmobile, die mit 23,3 Prozent den stärksten Rückgang verzeichneten. Ihr Anteil betrug 1,2 Prozent. Die Kleinwagen lagen um minus 4,6 Prozent und einem Anteil von 11,0 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahresmonats, ebenso die Mini-Vans (- 2,0 % / 0,9 %).

Erneut zulegen konnten Elektroautos. 57.980 Einheiten sorgen für einen Zuwachs um 44,0 Prozent und einen Neuzulassungsanteil von 22,3 Prozent. Plug-in-Hybride kommen im November auf 44.581 Neuzulassungen und einen Zuwachs von 17,1 Prozent. Insgesamt wurden einschließlich der Plug-in-Hybride 88.278 Hybride neu zugelassen. Mit einem Anteil von 27,9 Prozent waren die meisten Neuzulassungen den Benzinern zuzurechnen, deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahresmonat um 10,1 Prozent zunahm. Bei den Diesel-Pkw zeigte sich ein Anstieg der Neuzulassungen von 27,6 Prozent, ihr Anteil an den Neuzulassungen betrug 15,3 Prozent. Die Anzahl der flüssiggasbetriebenen Neuwagen legte mit 1.490 Einheiten um 19,3 Prozent zu, ihr Anteil betrug 0,6 Prozent. Neu zugelassen wurden auch 119 Erdgas-Pkw und damit 35,0 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Ihr Anteil an den Gesamtzulassungen liegt so statistisch bei null Prozent.

Die wichtigsten Details der Neuzulassungen November 2022:

  • Anteil Benziner: 27,9 % (+ 10,1 %)
  • Anteil Diesel: 15,3 % (+ 27,6 %)
  • Anteil Elektro: 22,3 % (+ 44,0 %
  • Anteil Flüssiggas-Fahrzeuge: 0,6 % (+ 19,3 %)
  • Anteil Erdgas-Fahrzeuge: 0,0 % (- 35,0 %)
  • CO₂-Ausstoß: 96,6 g/km nach WLTP (- 7,4 %)

Gebrauchtmarkt weiter tief im Minus

Anders als der Neuwagenmarkt kommt der Gebrauchtwagenmarkt trotz anziehender Besitzumschreibungen aus seinem tiefen Loch nicht so richtig heraus. Im November wechselten 488.456 Pkw den Halter (- 8,8 %). Bei den Gesamt-Kfz notiert das KBA 555.161 Halterwechsel und ein Minus von 7,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In der bisherigen Jahresbilanz stehen bei den Pkw-Besitzumschreibungen 5.215.193 Halterwechsel und ein Minus von 16,3 Prozent in den Büchern. Der Blick auf alle Kfz-Umschreibungen zeigt 6.167.185 Halterwechsel sowie ein Minus von 15,1 Prozent.

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Fazit

Das Autojahr 2022 neigt sich dem Ende und mit einem Endspurt könnte das miserable Jahr doch noch versöhnlich enden. Mit einem Plus von über 31 Prozent bei den Neuwagenzulassungen schrumpft das Jahresminus auf 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einzig der Gebrauchtwagenmarkt liegt noch am Boden.