Tesla Insurance Ltd startet in Deutschland
Tesla bietet bald auch Versicherungen an

Der Elektroauto-Hersteller stellt sein Geschäft breiter auf: Wie schon in einigen US-Bundesstaaten tritt Tesla bald auch in Deutschland als Versicherer auf.

10/2021, Elon Musk beim Texas Transportation Forum in Austin 2015
Foto: Robert Daemmrich Photography Inc/Corbis via Getty Images

Tesla geht unter die Versicherer: Über seine Tochterfirma mit der offiziellen Bezeichnung "Tesla Insurance Ltd (Germany Branch)" will der Elektroauto-Hersteller künftig auch Assekuranzen anbieten. Das Unternehmen ist seit dem 11. Februar 2022 beim Amtsgericht Frankfurt/Oder unter der Handelsregister-Nummer HRB 19159 FF geführt. Der Hauptsitz der deutschen Vertretung der Tesla Insurance Ltd befindet sich im brandenburgischen Grünheide, wo demnächst Teslas deutsches Automobil- und Batteriewerk die Serienproduktion aufnimmt.

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Europa-Hauptsitz in Malta

Der europäische Hauptsitz der Versicherungssparte ist jedoch Malta. Die im Mittelmeer gelegene Insel ist zwar Mitglied der Europäischen Union, gilt aber als Steuerparadies für ausländische Firmen. Wie die "Welt" berichtet, hat die Finanzaufsichtsbehörde Bafin der Tesla Insurance Ltd bereits im März 2021 die Genehmigung erteilt, in Deutschland ihren Geschäften nachgehen zu dürfen. Das Stammkapital der neuen Firma beträgt 3,7 Millionen Euro.

In den US-Bundesstaaten Arizona, California, Illinois, Ohio und Texas tritt Tesla schon länger als Versicherer auf. Dabei bietet es sogenannte Telematik-Tarife an, die sich an der Fahrweise der Kundinnen und Kunden orientieren; je defensiver und sicherer der Fahrstil, umso günstiger die Versicherung. Ein solches Modell ist auch für den deutschen Markt denkbar. Die zugrundeliegenden Daten dürfte Tesla recht einfach aus den eigenen Autos generieren können.

Tesla-Versicherung nur für Tesla-Kunden?

Unklar ist bislang allerdings, ob Tesla sein Versicherungsgeschäft in Deutschland allein den Kundinnen und Kunden der eigenen Autos anbieten wird. Fraglich ist auch, wann dieser Geschäftsbereich genau startet. Die "Welt" spekuliert über einen Termin, der mit dem Produktionsstart des Model Y (siehe Fotoshow) in Grünheide zusammenfällt, der jüngsten Plänen zufolge für März 2022 vorgesehen ist. Der Zeitung zufolge will Tesla übrigens nicht nur autobezogene Versicherungen anbieten. Auch Unfall- und Rechtsschutzversicherungen sollen zum Portfolio gehören. Zumindest gehe dies aus dem Antrag an die Bafin hervor.

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Fazit

Teslas Schritt, nun auch unter die Versicherer zu gehen, mutet im ersten Moment eigenartig an, ergibt bei genauerem Nachdenken aber Sinn. Schließlich fliegen dem Unternehmen die Daten aus den eigenen Autos nur so zu – und so hat die Truppe von Elon Musk die Möglichkeit, daraus ein lukratives Zusatzgeschäft zu kreieren. Fraglich ist jedoch bislang, wann das Angebot genau startet und ob es perspektivisch auch für Kundinnen und Kunden anderer Automarken geöffnet wird.