24h-Rennen Nürburgring 2022 live
Audi jubelt, Mercedes Zweiter & Dritter

Die 50. Ausgabe des 24h-Rennens Nürburgring versprach Action. Hier können Sie die wichtigsten Geschehnisse der Jubiläumsausgabe nachlesen. Es gewann Audi vor Mercedes.

Start - 24h Rennen - Nürburgring - 28. Mai 2022
Foto: Stefan Baldauf/Guido ten Brink

16:07 Uhr

Das 24h-Rennen 2022 am Nürburgring ist beendet! Am Ende überquert der Phoenix-Audi (#15) mit Kelvin van der Linde am Steuer als Erster die Zielline. Der Südafrikaner ließ nichts mehr anbrennen und gewinnt den Langstreckenklassiker mit seinen Teamkollegen Dries Vanthoor, Frédéric Vervisch und Robin Frijns. Der Sieg ist allerdings noch unter Vorbehalt, da es eine Untersuchung der Rennleitung wegen eines Vergehens während des letzten Boxenstops gibt. Vermutlich gibt es aber eine Geldstrafe.

Unsere Highlights

Dahinter folgt Adam Christodoulou im ersten GetSpeed-Mercedes (#3), der in der letzten Rennstunde den Werks-Audi nicht mehr unter Druck setzen konnte. Das Podium komplettiert der zweite GetSpeed-Mercedes (#4), den Maro Engel im letzten Stint fuhr.

Knapp das Podest verpasste der zweite Werks-Audi (#22) vom Car Collection-Team. Auf Rang 5 landete der Audi mit der Nummer #16, Sechster wurde ein weiterer Audi (#24). Zwei weitere Mercedes (#12 und #6) fuhren auf Platz 7 und 8 ins Ziel. Die Top 10 komplettierten der Falken-Porsche (#33) und der Lamborghini Huracan (#7). Der letzte verbliebene BMW (#20) fiel in der letzten Stunde wegen eines technischen Defekts aus. Somit landeten vier Audis und vier Mercedes unter den Top 10.

Hier das Rennergebnis der Top 10:

  1. Audi #15
  2. Mercedes #3
  3. Mercedes #4
  4. Audi #22
  5. Audi #16
  6. Audi #24
  7. Mercedes #12
  8. Mercedes #6
  9. Porsche #33
  10. Lamborghini #7

Damit verabschieden wir uns für dieses Jahr und freuen uns auf das nächste 24h-Rennen am Nürburgring!

15:00 Uhr

Die letzte Stunde bricht an und immer noch führt der Audi mit der Startnummer 15. Kelvin van der Linde ließ nach 149 absolvierten Runden wieder einen Satz geschnittener Slicks aufziehen. Der Werks-Audi liegt 50 Sekunden vor dem GetSpeed-Mercedes (#3). In dem sitzt mittlerweile Adam Christodoulou, nachdem Maximilian Götz nach nur einem Stint wieder ausgestiegen ist.

Der amtierende DTM-Champion verteidigte die Entscheidung seines Teams: "Teilweise waren wir auf den richtigen Reifen unterwegs, teilweise nicht. Das war die schwierigste Runde, die ich hier jemals gefahren bin."

Aktuell kontrolliert van der Linde das Renngeschehen, wenn das Wetter nicht noch einmal verrückt spielt, sieht es gut aus für Audi. Es wäre der 6. Sieg für die Ingolstädter und der erste Triumph seit 2019. Mercedes wartet seit 2016 auf den Gesamtsieg in der Grünen Hölle.

13:55 Uhr

Der Regen wird stärker! Das Wetter spielt bei der 50. Ausgabe des 24h-Rennens gegen Ende des Klassikers mal wieder eine entscheidende Rolle. Der Mercedes auf Platz zwei (#3) schnallt bei seinem Boxenstop frische Slicks auf, da die Strecke an vielen Stellen trocken ist. Maximilian Götz übernimmt von Teamkollege Fabian Schiller.

Die Phoenix-Truppe gibt Kelvin van der Linde geschnittene Slicks mit, als dieser den Werks-Audi (#15) von Dries Vanthoor übernimmt. Die Entscheidung erweist sich aktuell als richtig. Der Vorsprung beträgt nun mehr als 40 Sekunden auf den GetSpeed-Mercedes. Die Fahrer müssen jetzt all ihr Können abrufen, um in diesen schwierigen Mischbedingungen auf der Straße zu bleiben und schnell zu sein.

13:00 Uhr

Das Rennen ist 21 Stunden alt. Und die Spitze trennt eine halbe Sekunde. So etwas gibt es nur auf der Nürburgring-Nordschleife. Audi und Mercedes begegnen sich auf Augenhöhe. Sowohl vom Speed als auch von der Zuverlässigkeit.

Dries Vanthoor (#15) macht sich auf der Nordschleife breit, um gegen Fabian Schiller (#3) keine Angriffsfläche zu bieten. Der Rest ist abgehängt. Der zweite GetSpeed (#4) hat beim letzten Boxenstopp auf geschlitzte Slicks getauscht – was ihm aber nichts nutzte, weil der Regenschauer nur kurz andauerte. Jules Gounon verwaltet derzeit den dritten Rang.

12:00 Uhr

Noch vier Stunden zu fahren und es riecht nach einem Zweikampf um den Gesamtsieg. Der führende Audi (#15) liegt nur knapp sechs Sekunden vor deim weiterhin konstant schnellen GetSpeed-Mercedes mit der #3. Im Phoenix-Audi sitzt aktuell Dries Vanthoor, während Fabian Schiller in seinem AMG im Überrundungsverkehr nicht lange fackelt und Vanthoor unter Druck setzt.

Mit mehr als zwei Minuten Abstand folgt der zweite GetSpeed-Mercedes (#4). Auf Platz 4 liegt der zweite Werks-Audi (#22) mit René Rast hinter dem Lenkrad. Der einzige BMW in den Top 5 ist der vom Schubert-Team (#20).

Der Audi-Kundensportleiter Chris Reinke zum Kampf um den Sieg: "Das Wetter könnte noch einmal alles durcheinander bringen und die letzten vier Stunden zu einem echten Sprint machen." Und pünkltich zu High-Noon fängt es an zu tröpfeln...

11:15 Uhr

Eigentlich war Regen angesagt, doch hier ist es immer noch trocken. Entsprechend passiert nicht viel Dramatisches an der Spitze. Adam Christodoulou schaffte es im #3 GetSpeed-Mercedes allerdings, den Rückstand von 35 auf 9 Sekunden auf den führenden #15 Phoenix-Audi zu verkürzen. Nach der letzten Boxenstopp-Runde sitzt im Audi weiterhin Frederic Vervisch, im Mercedes hat Christodoulou Platz für Fabian Schiller gemacht. Der Rückstand beträgt nun 13,299 Sekunden. Den dritten Platz nimmt der Schubert-BMW #20 ein, der weiterhin in versetztem Stopp-Rhythmus unterwegs ist.

10:10 Uhr

Die Wolken rund um die Rennstrecke bilden eine Drohkulisse. Ein Regenguss würde die letzten Stunden zu einer kleinen Lotterie machen. Es führt nach der nächsten Serie der Boxenstopp der Phoenix-Audi R8 LMS GT3 Evo2 mit der Startnummer 15. Derzeit lenkt ihn Frederic Vervisch. Dahinter nähert sich Mercedes-Pilot (#3) Adam Christodoulou. Der Abstand beträgt 18 Sekunden. Das ist bei einer verbleibenden Rennzeit von 5:50 Stunden noch locker aufzuholen. Dritter ist der Schubert-BMW, dem 42,4 Sekunden fehlen, der in einem anderen Boxen-Rhythmus ist. Der Rest hinkt mindestens zwei Minuten zurück.

Hier der Zwischenstand aus den Top 10:

  1. Audi #15
  2. Mercedes #3
  3. BMW #20
  4. Mercedes #4
  5. Audi #22
  6. Mercedes #6
  7. Audi #16
  8. Mercedes #12
  9. Audi #24
  10. Porsche #18

Sie sehen: Audi und Mercedes sind klar in der Überzahl. BMW ist mit einem Auto noch im Rennen um den Gesamtsieg. Für Porsche war die 50. Ausgabe des 24h-Rennens Nürburgring praktisch nach wenigen Stunden gelaufen.

09:15 Uhr

Wir melden uns wieder zurück und fassen kurz die Ereignisse der Nacht für Sie zusammen. An der Spitze hat sich verhältnismäßig wenig über die Nacht getan. Der Phoenix-Audi #5, der am Abend noch die Strafe wegen eines Gelb-Vergehens absitzen musste, kollidierte kurz nach Absitzen der Strafe mit einem Porsche Cayman und schied aus. Damit war ein weiterer Kandidat aus der Spitzengruppe erledigt.

Daneben gab es noch mehr Raufereien im Audi-Lager. Nico Müller drehte gegen 1 Uhr in der #22 von Car Collection den #44 Falken-Porsche von Alessio Picariello extrem unsanft um und kassierte dafür auch eine Strafe von 1.32 Minuten. Für die #44 war das Rennen damit Geschichte. Ebenfalls nicht mehr dabei sind der #101 Walkenhorst BMW M4 nach Unfall im Schwalbenschwanz sowie der #26 Octane126 Ferrari 488, der eine gebrochene Spurstange hatte.

Am frühen Morgen verabschiedete sich auch der #72 Junior-BMW endgültig. Nach dem Crash zu Beginn arbeitete man sich noch kontinuierlich nach vorn, flog aber in der Mutkurve ab. Um kurz vor acht Uhr erwischte es die Markenkollegen von Schubert Motorsport. Die #20 war als letzter BMW M4 GT3 noch in das Geschehen an der Spitze involviert, rutschte bei einsetzendem Regen im Bereich Metzgesfeld aber in den Dreck. Alex Sims humpelte daraufhin mit Reifenschaden vorne rechts an die Box und fiel mehrere Plätze zurück. Zuvor musste man schon eine Zeitstrafe von 32 Sekunden wegen Missachtung von Flaggensignalen hinnehmen.

Aktuell führt Frederic Vervisch im #15 Phoenix-Audi vor den beiden GetSpeed-Mercedes #3 und #4. Die #3 von Adam Christodoulou hinkt 40 Sekunden hinterher, die #4 von Dani Juncadella knapp zwei Minuten. Dahinter reihten sich der #22 Car Collection-Audi und der Schubert-BMW (#20) ein. Beachtlich: Es folgt der HRT-Mercedes #12 von Luca Stolz, der nach einer Kollsion mit einem Porsche Cayman repariert werden musste. Die Aufholjagd danach zahlte sich allerdings voll aus. Man hat derzeit fünf Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter.

Der Konrad-Lamborghini befindet sich auf Platz 12 noch in Reichweite zu den Top-Ten. Nach einer guten Startphase hatte Maximilian Hackländer einen Plattfuß, Michele di Martino küsste die Streckenbegrenzung.

00:00 Uhr

Die Führung des BMW mit der #98 nach dem Ausfall des Aston Martin (#90) hält nur wenige Minuten. Sheldon van der Linde knallt offenbar nach einem technischen Problem rechts in die Leitplanke und ist raus. Der Südafrikaner will es nicht wahrhaben und sitzt noch eine Weile in seinem gestrandeten M4 GT3. Immer wieder schüttelt er mit dem Kopf und winkt ab.

Der neue Führende ist der Phoenix-Audi mit der #15. Am Steuer sitzt Frédéric Vervisch. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Maximilian Götz im GetSpeed-Mercedes (#3) betrug rund 15 Sekunden, bevor der in die Box kam. Die Top 3 komplettiert Alexander Sims im Schubert-BMW (#20). Mit 50 Sekunden Rückstand ist der BMW das letzte Fahrzeug des Herstellers mit Siegchancen. Alle anderen Autos sind bereits aussichtlos zurück oder ausgefallen.

Auf Rang 4 fährt Maro Engel mit dem zweiten GetSpeed-Mercedes (#4). Nach einer Kollsion mit einem Cup-Porsche untersucht die Rennleitung den Vorfall. Eine mögliche Strafe steht noch nicht fest. Der Audi von Ricardo Feller (#5) liegt auf Platz 5. Der bekam aber nun ebenfalls eine Zeitstrafe von 2:32 Minuten wegen der Missachtung von Flaggensignalen. Auf den Onboard-Aufnahmen war zu sehen, wie der Schweizer sieben Autos auf einmal in einer Gelb-Zone überholt hat.

Damit verabschieden wir uns für heute und melden uns morgen früh wieder!

KTM X-Bow GT2 - Startnummer #117 - 24h Rennen - Nürburgring - 28. Mai 2022
Stefan Baldauf / Guido ten Brink
Nordschleife bei Tag und Nacht: Am Samstag blieben die Fahrer von Regen verschont.

23:10 Uhr

Das Favoritensterben geht weiter. Der Aston Martin #90 steht auf der Döttinger Höhe nach 45 absolvierten Runden und sieben Stunden im Rennen. Die Briten gehörten bis dahin zu den heißen Siegkandidaten. Nun übernimmt #98 Rowe-BMW virtuell die Führung. Bis zu diesem Vorfall ging es relativ ruhig an der Spitze zu. Der #15 Audi mit Frederic Vervisch ist weiterhin der härteste Verfolger der #98, dahinter folgt weiterhin die #3 von GetSpeed.

Der Konrad-Lamborghini #7 verharrte lange in der Box und fiel weit zurück bis auf Platz 25. Nach einer Berührung der Leitplanke musste das Team um Franz Konrad die Spurstange wechseln.

22:06 Uhr

Den Ton nach sechs Stunden gibt weiterhin der Aston Martin Vantage GT3 von TF Sport an (#90). Fahrer Marco Sørensen zeigt sich nach seinem Stint selbstbewusst: "Wir befinden uns definitiv im Kampf um den Sieg. Wir können uns nur über Kleinigkeiten beschweren." Hinter dem Aston Martin liegt weiterhin der Rowe-BMW (#98), den aktuell Marco Wittmann über die Nordschleife pilotiert. Dritter ist der beste Audi (#15) mit Robin Frijns am Steuer.

Hinter den Top 3 reihen sich die Mercedes von GetSpeed mit den Startnummer 3 und 4 ein, die unauffällig, aber ohne Probleme, konstant ihre Runden abspulen. Gerade noch in den Top 10 liegt der stark fahrende Konrad-Lamborghini (#7), der sich wacker gegen die Armada der deutschen Hersteller schlägt, und mit angeschlagener Frontpartie unterwegs ist.

Pech hatte der Car Collection-Audi (#22). René Rast verlor bei seinem Stint in einer Code 60-Zone auf der Döttinger Höhe mehr als eine Minute: "Die anderen sind vor mir alle durchgefahren, ohne das Doppel-Gelb war. Wir haben jetzt natürlich einen Riesenabstand, aber mal schauen, was noch alles passiert."

So langsam ist die Nacht hereingebrochen und die Nordschleife völlig dunkel geworden. Die Fahrer müssen sich nun auf die veränderten Sichtverhältnisse einstellen und vor allem im Überrundungsverkehr auf die langsameren Fahrzeuge achten. Dabei gilt es nicht zu viel Zeit zu verlieren, aber auch keinen Unfall zu produzieren.

21:20 Uhr

Hier haben sich gerade Szenen abgespielt, wo man sich eigentlich nur an den Kopf fasst. Der KTM X-Bow GTX von Teichmann Racing (#160) fängt im Heck Feuer. Pilot Felix von der Laden stellt ihn auf dem Gras ab. Er steigt aus, doch das brennende Auto ist nicht gesichert. Es rollt bergab in Richtung der Fuchsröhre. Nach etwa 50 Metern kegelt es den KTM in die innere Leitplanke. Dort bleibt der Rennwagen quer liegen – und fackelt weiter ab.

21:00 Uhr

Die Lage beruhigt sich derzeit etwas. An der Spitze wechseln sich je nach Boxenstopp-Rhythmus verschiedene Protagonisten ab. Der Aston Martin Vantage GT3 von TF Sport (#90) ist aber definitiv mit in der besten Form und hat zwischenzeitlich 20 Sekunden Vorsprung vor dem #98 BMW von Rowe-Racing. Auf dem dritten Platz hat es sich die #15 vom Audi Sport Team Phoenix bequem gemacht. Der hinkt insgesamt 38 Sekunden hinterher. Schon eine Minute Rückstand hat der #3 GetSpeed-Mercedes von Fabian Schiller. Platz 5 belegt Vincent Kolb im privaten #5 Scherer-Audi von Phoenix.

Insgesamt haben Audi und Mercedes jeweils drei Autos in den Top-Ten, BMW immerhin zwei, dazu kommt ein Aston Martin und ein Lamborghini. Der Konrad-Lamborghini ist tatsächlich eine der Überraschungen des Rennens bisher. Porsche erlebt hingegen ein Fiasko. Der beste Elfer von Dinamic (#28) mit Pirelli-Bereifung liegt auf Rang 11, die beiden Falken-Autos auf 16 (#44) und 17 (#33).

Inzwischen äußerte sich auch Dries Vanthoor zum Unfall mit seinem Bruder: "Ich hatte bessere Tage als diesen. Die Situation selbst ist schwierig zu beurteilen und ich glaube wir haben beide letztlich nichts falsch gemacht. Es ist superschade, dass er nun draußen ist. Laurens Vanthoor sagte: "Es ist schwierig, es in Worte zu fassen. Ich sage es ehrlich: Es ist der dümmste Moment, an den ich mich erinnern kann, Wir lieben uns über alles, fahren Rennen seit wir klein sind. Ich wusste, dass es mein Bruder ist, sonst hätte ich schon längst zurückgezogen. Es hat Überhand genommen und war eine Dummheit von meiner Seite auch. Ich bin nicht böse, sowas darf nicht passieren."

20:10 Uhr

Nach dem heftigen Crash des Manthey-Porsche (#1) müssen die Fahrer die Unfallstelle langsam passieren, da die Leitplanke repariert werden muss. Laurens Vanthoor selbst muss sich einem Gesundheitscheck im Medical Center unterziehen. Er konnte nach dem Unfall selbst aus dem zerstörten 911 GT3 R aussteigen.

An der Spitze liegt weiterhin der Aston Martin (#90). Mittlerweile sitzt David Pittard am Steuer. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Nicky Catsburg im Rowe-BMW (#98) beträgt knappe zehn Sekunden. Mit 35 Sekunden Abstand zum Aston Martin rangiert Dries Vanthoor im Phoenix-Audi (#15) auf Platz 3. Der Belgier hatte den Crash mit seinem Bruder Laurens ohne weitere Schäden überstanden.

Knapp dahinter folgt der nächste Audi, den Frank Stippler (#5) pilotiert. Die Top 5 rundet Adam Christodoulou im aktuell besten Mercedes (#3) ab. Festhalten lässt sich, dass sich in den ersten vier Stunden bereits mehrere Favoriten aus dem Kampf um den Gesamtsieg verabschiedet haben.

50. ADAC TotalEnergies 24h Nuerburgring 2022
Stefan Baldauf / SB-Medien
Aus im Bruder-Duell: Laurens Vanthoor zerstörte seinen Manthey-Porsche im Zweikampf mit Dries Vanthoor (Audi).

19:32 Uhr

Der Titelverteidiger ist raus! Laurens Vanthoor kollidiert im Manthey-Porsche (#1) ausgerechnet mit seinem Bruder Dries Vanthoor, der den Phoenix-Audi (#15) fährt. In der Hohenrain-Schikane will keiner der beiden nachgeben und Laurens trifft Dries am Heck, dreht sich und knallt hart in der Leitplanke ein. Die Streckenposten gehen vor Schreck in Deckung. Damit ist der "Grello", einer der Fanlieblinge, ausgeschieden und die tolle Aufholjagd für die Katz'.

18:55 Uhr

Nach mehr als zweieinhalb Stunden kommt es zur ersten größeren Kollision in der Spitzengruppe. Der Rowe-BMW (#99) mit Nick Yelloly am Steuer knallt in der NGK-Schikane in den schnellen Toksport-Porsche (#27). Beim Einbiegen trifft Yelloly den im Porsche sitzenden Julien Andlauer mit seinem rechten Vorderrad an dessen linkem Hinterrad. Beide Autos reißt das aus ihrer vielversprechenden Position um den Gesamtsieg.

Pikant: Zuvor gab es bereits einen Kontakt der beiden Streithähne beim Ausfahren aus der Boxengasse, als sich Yelloly und Andlauer nicht über die Vorfahrt einig waren.

An der Spitze führt mittlerweile der Aston Martin (#90), den aktuell Maxime Martin über die Nordschleife pilotiert. Auf der Döttinger Höhe ließ der Franzose seinem Landsmann Frédéric Makowiecki im Manthey-Porsche (#1) keine Chance mit seinem überlegenen Topspeed und Windschatten. Trotz Drehers in der Anfangsphase konnte der Aston Martin sich somit an die Spitze schieben. Die Pace der englischen Traditionsmarke beeindruckt zu diesem Zeitpunkt.

Den zweiten Platz belegt der Rowe-BMW (#98). Dahinter folgt der erste Audi mit Kelvin van der Linde am Steuer (#15). Makowiecki ist Vierter, während Routinier Frank Stippler auf Rang im Scherer-Audi (#5) liegt. Die ersten zehn Autos liegen nach 20 Runden innerhalb einer Minute und haben noch alle Chancen im Kampf um den Gesamtsieg.

18:05 Uhr

Dieses Rennen gefällt. Nach etwas mehr als zwei Stunden liegen drei Autos innerhalb von einer Sekunde. Augusto Farfus im Rowe-BMW (#99) hat den Konrad-Lambo mit Pepper (#7) und den Toksport-Porsche mit Matt Campbell am Steuer im Nacken. Die drei sind im gleichen Boxenstopp-Rhythmus.

In der zweiten Rennstunde hatten sich gleich mehrere Dramen ereignet. Aston-Kutscher Nicki Thiim büßte wertvolle Sekunden durch einen Dreher ein. Schlimmer erwischte es den Pole-Setter und die BMW-Junioren. Der Octane-Ferrari, der gestern am schnellsten über die Nordschleife geritten war, humpelte mit Reifenschaden durch die Grüne Hölle.

Simon Trummer schimpfte: "Vor mir fliegt ein Porsche ab, schlägt in der Leitplanke vor Bergwerk ein und schießt dann quer über die Rennstrecke. Ich bremse und von hinten kracht mir ein überrundeter BMW ins Heck." Der Octane-Ferrari muss zur Reparatur. Das Rennen um den Gesamtsieg kann sich die Schweizer Mannschaft abschminken.

Das BMW-Junior-Team um Daniel Harper, Max Hesse und Neil Verhagen (#72) war nach starken Leistungen in der NLS als einer der Favoriten angereist. Doch Harper beging einen kostbaren Fehler. Er fuhr einem BMW 330i in der Hohenrain-Schikane am Ende der Nordschleifen-Runde auf. Die Mechaniker müssen die Spurstange und die Frontpartie austauschen. Aus der Traum von einem Topergebnis.

17:25 Uhr

Nach der ersten Serie der Boxenstopps führt der Aston Martin (#90) mit Nicki Thiim am Steuer. Auf Platz 2 folgt der Manthey-Porsche des Titelverteidigers (#1). Während des Stopps reparierten die Manthey-Mechaniker mit Gaffer-Tape die beschädigte Front auf der linken Seite. Sheldon van der Linde im Rowe-BMW (#98) ist aktuell Dritter. Rang 4 belegt Ricardo Feller im Scherer-Audi (#5), dahinter folgt Marken-Kollege Vincent Kolb (#24).

Die Führenden profitierten von ihren frühen Stops in der 5. Runde. Dadurch war die Standzeit kürzer als bei dem Rowe-BMW (#99) und dem Konrad-Lamborghin (#7). Je kürzer der Stint ist, desto kürzer ist die verpflichtende Mindeststandzeit. Das aktuelle Rennbild gibt die Reihenfolge somit noch nicht wieder. Warum hat die Spitze überhaupt so früh gestoppt? Um die Autos aus dem Verkehr zu bringen.

BMW-Pilot Philipp Eng (#99) war begeistert von seinem Startstint: "Das ist das Allergeilste, was man machen kann!" Eine kleine Beschädigung trug sein BMW nach einem Feindkontakt mit dem Konrad-Lamborghini (#7) davon, der ebenfalls in der Box genau unter die Lupe genommen wurde.

Teamchef Franz Konrad: "Der Schaden sieht nicht ganz so schlimm aus. Offenbar mag der Jordan die BMW, weil er sie so oft berührt. Der Grill ist etwas nach innen gebogen. Er hat sich im Kühlerschacht festgehangen. Der Kühler selbst hängt schräg drin. Ich hoffe, dass es hält, und uns kein Wasserkühlerschaden trifft. Wir werden uns das beim nächsten Stopp nochmal genau anschauen."

16:25 Uhr

Es ist vorbei mit der italienischen Herrlichkeit an der Spitze. Es führt nun BMW. In der dritten Runde übernimmt zunächst der Konrad-Lamborghini die Führung. Jordan Pepper überholte dabei den Ferrari mit zwei Rädern im Gras. Wenig später schnupft auch BMW-Fahrer Philipp Eng den Octane-Ferrari von Jonathan Hirschi.

Zu Beginn der vierten Runde schnappt sich Eng dann noch den Lamborghini und führt das Rennen an. Das Tempo ist hoch. Bereits nach eineinhalb Runden auf der Nürburgring-Nordschleife waren die GT3-Fahrer in den Überrundungsverkehr mit den langsameren Rennautos geraten. Sie nehmen viel Risiko. Bei Porsche kam es zum markeninternen Kontakt. Leidtragender war der Titelverteidiger. Kevin Estre hat sich den linken vorderen Kotflügel seines Manthey-Porsche, genannt Grello, im Dreikampf mit Earl Bamber (KCMG, #18) und Christian Engelhart (Dinamic Motorsport, #29) kaputtgefahren.

Start - 24h-Rennen Nürburgring - Nordschleife
Stefan Baldauf
Der Start: Ferrari verteidigt die Führung gegen BMW.

16:10 Uhr

Das Rennen läuft! Der Octane126-Ferrari mit Jonathan Hirschi am Steuer hat seine Führung behauptet. Dahinter klemmte sich Philipp Eng im Rowe-BMW (#99), der aber ordentlich Druck von den Markenkollegen aus dem Junior-Team (#72) bekam. Die haben sich bei einem tollen Start von Rang sechs auf die dritte Position geschoben. Dahinter folgen der Konrad-Lambo (#7), der Car Collection-Audi (#22), und der Scherer-Audi (#16). Kevin Estré im Manthey-Porsche des Titelverteidigers (#1) liegt nach einer Runde auf Platz 26 und hat 12,7 Sekunden auf die Spitze verloren. Der Falken-Porsche #44 hatte bereits Feindkontakt, weil es im GT3-Feld hart und eng zuging.

15:45 Uhr

Wir kehren aus der Startaufstellung zurück. Schauen Sie mal her, wie viele Fans sich dort rund um die Autos herumgetrieben haben. Nach zwei Jahren begrenzter Zuschauerzahlen herrscht auf der Nürburgring-Nordschleife wieder Hochbetrieb. Inzwischen bewegen sich die Autos in der Aufwärmrunde. Die GT3-Autos zuckeln in langsamer Geschwindigkeit durch die Grüne Hölle. Die Streckenposten winken ihnen zu.

Startaufstellung - 24h-Rennen Nürburgring - Nordschleife
Stefan Baldauf
Volle Startaufstellung: Die Fans schauen sich die Autos aus der Nähe an.

15:30 Uhr

Die Autos haben sich auf der Start-Zielgerade des Nürburgrings aufgestellt. In einer halben Stunde beginnt der Klassiker. 134 Autos kämpfen um die Positionen auf der 25,378 Kilometer langen Nürburgring-Nordschleife. Ein Ferrari führt das Feld an. Octane-Pilot Jonathan Hirschi beginnt im 488 GT3 Evo20 mit der Startnummer 26.

Mit ihm aus der ersten Reihe startet der Rowe-BMW (#99), den zunächst Philipp Eng lenken wird. Es folgen der Konrad-Lamborghini Huracán GT3 (#7) mit Jordan Pepper und Nico Müller im Audi R8 LMS GT3 Evo2 von Car Collection (#22).

Wie ist das Wetter? Die Lufttemperatur beträgt 13 Grad Celsius. Der Wind ist relativ frisch. Wir erwarten ein spannendes Rennen. Oder wie es BMW-Pilot Augusto Farfus gestern zusammenfasste: "In den Top 20 sind alle in der Lage, zu gewinnen. Die Strecke ist mit über 130 Autos nicht so voll. Deshalb erwarte ich ein schnelles Rennen."

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024
AUTO MOTOR UND SPORT 10 / 2024

Erscheinungsdatum 25.04.2024

148 Seiten