1.000 Euro Strafe für 20 km/h zu viel
Verschärfte Bußgelder gefordert

Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) will auf der am Mittwoch (15.6.2016) beginnenden Innenministerkonferenz einen Antrag auf eine massive Bußgeld-Erhöhung bei Tempoverstößen einbringen.

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Foto: Reinhard Schmid

Auch Baustellen-Raser sollen empfindlich bestraft werden

In der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ sagte er: „Wer 20, 30 oder noch mehr km/h zu schnell fährt, muss eine Strafe zahlen, die im Bereich von 1.000 Euro liegt“. Dies würde eine Verzehnfachung der aktuellen Bußgelder bedeuten.

Auch Fahrer, die den Mindestabstand nicht einhielten oder bei Unfällen keine Rettungsgasse bilden, sollten wesentlich höhere Bußgelder zahlen, so der SPD-Politiker. Des forderte der Minister, das Verstöße in Baustellen automatisch mit den doppelten Bußgeld belegt werden müssten. Schnelles Fahren solle kein Kavaliersdelikt sein, „gleichzeitig müssen wir viel schneller zu Fahrverboten kommen“, sagte er.

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Bußgelder richten sich nach dem Einkommen

Um Geringverdiener nicht zu stark zu belasten, solle es nach dem Willen von Pistorius eine Staffelung der Bußgelder nach dem Einkommen geben. Trotzdem sollen die Strafen „ins Mark treffen“.

Gegenüber der NOZ räumte Pistorius jedoch ein, dass er für seinen Vorstoß keine Mehrheit im Bund und im Land erwarte. Er wolle ausloten „was politisch in diesem Bereich möglich ist, denn natürlich ist eine potenzielle Erhöhung von Bußgeldern im Autofahrerland Deutschland immer sensibel“.